Agoraphobie mit Josi (@Josischreibt_)
Shownotes
Die Agoraphobie ist eine Angststörung, die Frauen etwa doppelt so häufig wie Männer betrifft. Sie geht mit einer starken Furcht vor bestimmten Orten oder Situationen einher, etwa vor Menschenmengen, öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Verlassen der eigenen Wohnung. Oft steckt dahinter die Angst, in einer Panikattacke keinen Ausweg oder keine Hilfe zu finden. Für Außenstehende ist diese Form der Angst kaum nachvollziehbar, für Betroffene dagegen bedeutet sie eine massive Einschränkung des Alltags. Viele ziehen sich zurück, verlieren soziale Kontakte und kämpfen mit Scham oder Unverständnis aus ihrem Umfeld.
In dieser Folge spricht Josi, bekannt von Instagram als @Josischreibt, offen über ihren Weg mit der Diagnose Agoraphobie. Sie erzählt, wie sich die Angst in ihr Leben geschlichen hat, welche Auslöser und Denkmuster dahinterstecken und wie sie Schritt für Schritt lernt mit ihrer Angst umzugehen.
Instagram: Josischreibt TikTok: Josischreibt YouTube: josischreibt_
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Transkript anzeigen
00:00:01: Hi und herzlich willkommen bei Das Wunderfrau, deine Praxis für die Ohren ohne Zeitdruck und ohne Tabus.
00:00:15: Ich bin Linda Marlene Leinweber, Psychologin, Hypnose-Therapeutin und als Coaching im täglichen Kontakt mit meinen Klienten.
00:00:22: Und an meiner Seite ist eigentlich Konstantin Wagner, aber heute liegt er leider krank im Bett und wir müssen auf seine fachmännische Sicht und sein Herz in dieser Folge verzichten.
00:00:32: Ich schicke ihm an dieser Stelle auf jeden Fall die besten Genesungswünsche und hoffe, dass er mit Tee und Suppe versorgt wird.
00:00:39: Heute sprechen wir über Angst.
00:00:41: Und zwar nicht über die normale Angst, die wir alle aus unserem Emotionsrepertoire kennen, sondern die Angst, die dich lämt, die Dinge zu tun, die du eigentlich tun willst.
00:00:50: Die Angst, die dir nach und nach immer mehr die Lebensqualität raubt und die Zügel für deinen Alltag immer fester in die Hand nimmt.
00:00:58: Und wenn ihr während der Folge denkt, dass es echt cool was ihr macht, dann nehm ich was mit und ist auch noch unterhaltsam, dann lasst gerne ein Abo da.
00:01:06: Und wenn dir der Podcast richtig gut gefällt, dann freuen wir uns natürlich auch sehr über eine fünf Sterne Bewertung.
00:01:13: Was mir aber ganz wichtig ist, der Podcast ist für euch.
00:01:17: Falls ihr also Fragen, Anregungen oder Wünsche habt, dann kommentiert entweder direkt hier unter der Folge oder schreibt uns auf Instagram, entweder an konstantin gynneco.logisch.
00:01:27: oder an mich, Psychologin.linderleinweber.
00:01:30: Angststörungen gibt es viele verschiedene.
00:01:33: Wir wollen heute die Agoraphobie mit meiner Gästin genauer unter die Lupe nehmen.
00:01:37: Agoraphobie beschreibt die Angst vor großen Plätzen mit Menschenansammlungen und die damit verbundenen Angst nicht weggehen zu können oder Hilfe zu bekommen, falls es notwendig wäre.
00:01:48: Typischerweise tritt die Angst in öffentlichen Verkehrsmitteln wie der U-Bahn oder eben bei großen Menschenansammlungen wie zum Beispiel einem Jahrmarkt oder einer Demo auf.
00:01:57: Die Betroffenen erleben ein Kontrollverlust, ein Gefühl von, ich kann hier nicht weg.
00:02:02: Und das fühlt sich für viele so erdrückend an, dass sie meist mit einer Panik reagieren.
00:02:08: Atemnot, Herzrasen, Schwitzen, Zittern, bis hin zu einer Furcht gleich sterben zu müssen.
00:02:14: Daraus kann sich leicht eine Panikstörung entwickeln, also mit unkontrollierbaren Panikattacken.
00:02:20: Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer.
00:02:23: Der Erkrankungsgipfel liegt meist im jungen Erwachsenenalter zwischen zwanzig bis dreißig Jahren.
00:02:28: Für den Weg raus aus der Agoraphobie braucht es eine psychotherapeutische Begleitung.
00:02:33: Hier ist die Verhaltenstherapie mit Explosionstraining und gegebenenfalls medikamentöse Unterstützung momentan der wirksamste Weg.
00:02:40: Das sagt zumindest die Forschung.
00:02:42: So viel zum Hintergrund.
00:02:44: Jetzt aber zu meiner heutigen Gästin.
00:02:46: Wir haben nämlich die wunderbare Josi zu Gast.
00:02:49: Hallo Josi, schön, dass du da bist.
00:02:51: Hallo, schön hier zu sein.
00:02:52: Danke für die Einladung.
00:02:54: Ja, total gerne.
00:02:56: Du hast, wie ich finde, einen der coolsten Instagram-Accounts, den ich kenne.
00:03:01: Er heißt Josie Schreibt.
00:03:03: Ja, ist mir ganz wichtig zu betonen.
00:03:07: Und der Name habe ich so ein bisschen recherchiert.
00:03:08: Der kommt aus der Zeit, weil du früher schon Blogs geschrieben hast, ne?
00:03:12: Ja, richtig.
00:03:13: Ja, richtig gut recherchiert.
00:03:14: Genau, ich hatte ... Damals einen Blog, der war da so ein bisschen namentlich angelehnt.
00:03:20: Und ja, mittlerweile bin ich aber seit drei Jahren auf Social Media.
00:03:24: Und da dachte ich mir, Josie schreibt es ein bisschen persönlicher als es so, das war vorher so ein bisschen anonymisiert.
00:03:30: Und ja, genau, das ist jetzt mein Insta und TikTok-Hände.
00:03:34: Da findet man mich nämlich.
00:03:35: Genau.
00:03:36: Und
00:03:36: du
00:03:37: machst wissenschaftlich fundierten Feminismus.
00:03:40: Immer mit einem Hauchromor und einer Prise Sarkasmus würdest du es auszuzusammenfassen?
00:03:46: Schon, ja.
00:03:47: Ich versuche auf jeden Fall sehr wissenschaftlich basiert zu arbeiten.
00:03:49: Das gelingt mir auch gut.
00:03:51: Das ist ja nicht immer ganz so einfach mit den Quellen und so.
00:03:54: Aber ich versuche doch immer, so eine gewisse Prise Leichtigkeit reinzubringen, weil diese Themen, Feminismus, auch Gewalt gegen Frauen, die sind ja wahnsinnig schwer und eigentlich gibt es da an sich nicht viel zu lachen.
00:04:05: Aber manchmal kann man sich dann vielleicht doch über die ein oder andere nicht ganz so Geistreiche Aussage dann doch ein bisschen lustig machen, um dem einfach so ein bisschen auf, vielleicht die Macht und die Schwere zu nehmen.
00:04:18: Und ab und zu lässt du auch durchblicken, dass du eine Angststörung hast.
00:04:22: Du hast zum Beispiel mal deine Community mitgenommen bei den Herausforderungen, die du im Alltag bewältigen willst.
00:04:28: Das fand ich total schön.
00:04:30: Ich würde gerne heute mit dir darüber reden, wie es überhaupt zu der Agoraphobie kam und wie du sie heute erlebst und natürlich auch, was dir hilft.
00:04:39: Und ich bin auch sehr neugierig, wie sich dein Job als Content-Creatorin mit der Agoraphobie verträgt.
00:04:45: Oder vielleicht auch manchmal nicht verträgt.
00:04:47: Also was hast du da bei dir bemerkt?
00:04:49: Du hast ja auch schon unterschiedliche Jobs ausgeübt.
00:04:53: Aber jetzt steigen wir erst mal ganz am Anfang ein.
00:04:56: Du hast mit sechzehn die erste Angstattacke bekommen.
00:05:00: Genau.
00:05:00: Nimm uns gerne mal mit in den Moment.
00:05:03: Was war denn da los?
00:05:05: Genau, ich war, wie gesagt, sechzehn.
00:05:07: Ich war damals noch Schulkind, wie die meisten von uns wahrscheinlich.
00:05:11: Und tatsächlich hatte ich auch meine erste Angstattacke dann damals im Unterricht, wobei ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, dass ich gerade eine Angstattacke habe.
00:05:21: Ja, es war wahrscheinlich auch so ein bisschen der Auslöser, so eine gewisse körperliche Überforderung, Überforderung von dem drum herum.
00:05:28: Also damals war auch ein ganz... Unschönes Setting für mich.
00:05:33: Ich war schon immer oder früher, es hat sich ein bisschen gewandelt, aber eine sehr ruhige, vielleicht eher introvertierte.
00:05:38: Man hätte vielleicht auch gesagt, tschüch, dann eine Person war ich früher.
00:05:42: Meine Lehrerin damals war nicht ganz so begabt, was das pädagogische angehen.
00:05:48: Wir hatten halt so Jungs in der Klasse, die waren sehr laut, sehr aufmüpfig, wie das halt mal in dem Alter ist.
00:05:53: Und um da so ein bisschen Ruhe reinzubringen, dachte sie halt, okay, die beste Möglichkeit wäre es, wir setzen einfach die ruhigste Schülerin genau in die Mitte dieser Jungs.
00:06:00: Und das war dann halt leider ich.
00:06:02: Und dann saß ich da also irgendwie E-Schüchtern, dann da links und rechts diese Jungs, die sich gegenseitig angeschrien haben, ich in der Mitte.
00:06:09: Und es war einfach too much.
00:06:10: Und ich denke, das hat das... auch unter anderem so ein bisschen geträgert.
00:06:14: Und da habe ich einfach gemerkt, dass ich so ein Angstgefühl bekomme und ein körperliche Symptome und mir ging es schlecht und ich konnte es gar nicht einordnen.
00:06:22: Und dann war aber dann zum Glück irgendwann diese Unterrichtsstunde vorbei.
00:06:26: Und ich habe aber gemerkt, als das nächste Mal dieses explizite Unterrichtsfach war, ich weiß gar nicht mehr genau, wie das hieß.
00:06:32: Es war jetzt nicht Matten oder Deutsch, es war so eine komische Buchstabenansammlung.
00:06:36: Und als ich das nächste Mal dann in dieses Fach gegangen bin, schon auf dem Weg dahin habe ich gemerkt, Ich will da nicht rein.
00:06:42: Ich will da nicht rein.
00:06:43: Es ist vielleicht ein bisschen unsensibles Beispiel, aber wie so ein Tier, das auf dem Weg zum Schlachter ist, ich will da nicht hin und habe dann auch in dem Unterrichtsfach beim nächsten Mal gemerkt.
00:06:53: Dass ich so Symptome hatte, als hätte ich einen Schleier vor den Augen.
00:06:56: Ich kann gar nicht richtig so wahrnehmen, was ist hier gerade.
00:06:59: Mir ist schwindelig, mir ist kalt, mir ist warm, mir ist schlecht.
00:07:03: Mein Bauch tut weh.
00:07:04: Also diese ganzen typischen Symptome eigentlich.
00:07:07: Und ich habe aber wie gesagt nicht verstehen können, was das ist.
00:07:10: Und das hat dann wirklich einige Jahre gedauert.
00:07:13: Und letztendlich habe ich dann erst so richtig verstanden, was mit mir los ist, als ich dann eine Therapie angefangen habe.
00:07:19: Und da war ich dann aber auch schon Anfang zwanzig.
00:07:22: Also ich habe relativ lange das irgendwie so mit mir ausgemacht und nicht so richtig gewusst, was passiert hier.
00:07:28: Und ja, das waren so ein bisschen die Anfänge.
00:07:31: Das ist ja Wahnsinn,
00:07:32: wie lange du das ausgehalten hast.
00:07:34: Wie hast du das geschafft?
00:07:36: Gar nicht.
00:07:37: Ich weiß es auch nicht so richtig.
00:07:38: Also ich hatte auf jeden Fall einen großen Leidensdruck.
00:07:41: Ich habe viel wirklich ausgehalten.
00:07:44: Also es war wirklich einfach nur ein Aushalten.
00:07:47: Schule hat sich für mich einfach nur wie... Ja, ich war immer im Überlebensmodus.
00:07:52: Ich habe auch gerade so wirklich zum Abitur zugelassen worden, weil ich einfach eine sehr hohe Anzahl an Fehlstunden hatte.
00:07:58: Weil ich einfach ja ganz oft Tage hatte, wo ich es, ich konnte mich nicht über Winden zur Schule zu gehen, weil ich so eine Angst hatte und so ein starkes Unwohlsein und ja, ich habe da auch ganz viel verloren in der Zeit, also Freundschaften, weil ich auch das nicht richtig verbalisieren konnte, was mit mir los ist, einfach immer nur abgesagt habe, ohne einen wirklichen Grund.
00:08:18: Ich verstehe, dass das zu Missverständnissen führt und jetzt nicht gerade Freundschaften aufrecht erhält.
00:08:23: und aushalten, ist glaube ich dann ganz gut, dass zusammenfassen, das Wort.
00:08:27: Ja, und da kommt so viel auf einmal zusammen.
00:08:30: kann sich selber nicht verstehen.
00:08:31: Auf einmal passieren diese Dinge im Körper, vielleicht schämt man sich auf für bestimmte Dinge, die da passieren.
00:08:37: Man hat irgendwie das Gefühl, man muss da jetzt funktionieren, wir müssen ja in die Schule gehen, wir haben auch den Druck, dass wir jetzt irgendwie den Abschluss gut hinkriegen.
00:08:45: Und das alles erhöht ja den Stress noch mehr und auch die Angst, dass die Angst wiederkommen könnte.
00:08:52: Also man spricht ja dann von diesem Kreislauf der Angst.
00:08:55: Also am Anfang gibt es dieses eine Ereignis und vielleicht Kann man jetzt ne Hypothetisieren, ne?
00:09:01: Vielleicht war das einfach auch die körperliche Nähe von den Jungs, die da neben dir saßen und super laut waren, die dann so ein Gefühl ausgelöst haben von, boah, ich will ja eigentlich auch weg, ne?
00:09:12: Also wirklich jetzt mal rein von mir jetzt interpretiert.
00:09:16: Und dann gibt es diese körperlichen Reaktionen.
00:09:20: Das heißt, der Körper versucht jetzt in so ein ... ja, in so ein Verteidigungsmodus zu gehen.
00:09:25: Aber du kannst in dem Moment nicht weg.
00:09:28: Also ... implodieren wir so ein bisschen.
00:09:31: Und dann ist natürlich die Verbindung da zu dem Klassenzimmer, zu der Schule, vielleicht auch zu diesem Unterrichtsfach.
00:09:38: Und der Körper denkt sich, nee, also gar kein Bock, jetzt wieder diesen Stress, diese Gefahr zu erleben.
00:09:46: Wir versuchen das zu vermeiden.
00:09:48: Aber du kannst es nicht vermeiden.
00:09:50: Total.
00:09:51: Ja, und das war dann auch wirklich so ... dass es sich dann auch immer mehr ausgebreitet hat.
00:09:56: Also wie gesagt, anfangs war es dann echt so dieses eine Unterrichtsfach, aber dadurch, dass ich es halt auch nicht wirklich angedanken bin, weil ich es nicht verstanden habe und mich scham ist dann ein großes Ding, das hast du sehr richtig gesagt, hat es sich einfach ausgeweitet, dann war es generell die Schule, dann war es die Freizeit und dann war es irgendwann, dann war es jeder Aspekt meines Lebens.
00:10:15: und ja, wieso?
00:10:17: Ich sag immer ganz gerne so ein Bild, was ich da male, ist, wie so lah war, die sich so langsam ausbreitet und dann so alles unter sich vergräbt, so war das.
00:10:25: Ja.
00:10:26: Wie sind denn deine Eltern damit umgegangen, als sie das mitbekommen haben?
00:10:30: Ich muss ehrlich sagen, es frage ich mich auch oft im Nachhinein, ohne das irgendwie negativ zu meinen.
00:10:36: Ich hab
00:10:36: auch,
00:10:37: was so diese Jahre angeht, ein paar so Gedächtnislücken.
00:10:40: Also ich glaub, mein Gehirn war da einfach viel überfordert.
00:10:44: Ich glaube, ich hab's aber auch ... nicht so klar kommuniziert, weil wie gesagt mir, es war einfach eine bloße Überforderung.
00:10:53: Und ich meine, was war das für eine Zeit, Anfang der zweitausender irgendwie so, ich bin zweiundneinzig geboren, also so.
00:11:01: im Dreh, da war ja auch so mentale Gesundheit in der breiten Öffentlichkeit kaum Thema.
00:11:07: Ich hatte niemandem in meinem Umfeld, der wissentlich psychisch erkrankt war.
00:11:12: Und das war auch nie was, was ich auf dem Schirm hatte.
00:11:14: Ich weiß noch, dass ich hatte, wie gesagt, auch viel die körperlichen Symptome, Bauchschmerzen, Verdauungsprobleme.
00:11:20: Ich kann mich erinnern, dass mein Mama mich zum Arzt geschickt hat.
00:11:23: Da ist auch eine Laktose in Toleranz.
00:11:25: Vielleicht da irgendwie.
00:11:27: Wir haben dann versucht, über diese körperliche Ebene das zu lösen.
00:11:31: Weil uns allen der Zugang gefehlt hat.
00:11:34: Und auch die Ärztin hat nicht gesagt, könnte eine psychosomatische Komponente sein oder eine Angstkomponente.
00:11:40: So richtig kann ich es nicht mehr rekonstruieren, wie ich das angegangen bin, wie ich mit meiner Mama gesprochen habe.
00:11:48: Ja, also so richtig direkt erkennen können, was das Problem ist, also konnten wir beide nicht.
00:11:53: Ja.
00:11:53: Aber es ging bei dir nicht so weit, dass du gesagt hast oder dass du dich mit Händen und Füßen dagegen gewährt hast, in die Schule zu gehen und dass du zu Hause rebelliert hast.
00:12:03: Nee.
00:12:03: Da war dann doch die Anpassung so groß, dass du es auf dich genommen hast.
00:12:07: Genau, also ja, genau.
00:12:08: Besser könnte ich es gar nicht zusammenfassen.
00:12:11: Ja.
00:12:11: Der Aspekt mit Bauchschmerzen und Darmproblemen, das will ich auch noch mal kurz aufgreifen, weil das viele einfach nicht auf dem Schirm haben, wenn sie über eine Angst vielleicht nachdenken.
00:12:24: Die Psyche und der Darm sind direkt über die Darmhirnachse miteinander verbunden.
00:12:29: Und es gehen sogar mehr Verbindungen zum Darm, zur Psyche, als umgekehrt.
00:12:33: Das heißt, wenn es unserem Darm nicht gut geht, weil da vielleicht eine Unverträglichkeit ist, aber auch es gibt eine Licky-Gutt-Syndrom, Das hat man jetzt vielleicht schon mal gehört, das beschreibt die Durchlässigkeit vom Darm, wo dann vielleicht, falls im Darm Entzündungen da sind, diese dann in den Blutkreislauf kommen und auch eher Entzündungen, leicht gesagt, im Gehirn wahrscheinlicher machen.
00:12:56: Und deswegen sind Darm und Psyche immer in einer ganz engen Verbindung auch ein Grund, warum zum Beispiel Antidepressiva meistens auch auf den Darm wirken.
00:13:07: Also ... Das ist eine ganz enge Verknüpfung, die wir immer mitdenken sollten.
00:13:12: Wenn wir spüren euch, bin in einem mentalen Ungleichgewicht, bitte immer auch den da mitdenken und gucken, wie man sich da vielleicht stärken kann.
00:13:22: Du hast vorhin schon gesagt, Mit Anfang zwanzig hast du dann den Weg zur Therapie gefunden.
00:13:29: Wie hast du das denn dann geschafft?
00:13:30: Also von zu Hause gab es nicht so viel Awareness.
00:13:33: Ich bin in acht und achtzig geboren.
00:13:35: Ich kann das gut nachvollziehen, dass du sagst auch in deinem Umfeld gab es nicht so viel Awareness.
00:13:40: Und trotzdem ist es dir gelungen.
00:13:42: Wie hast du es gemacht?
00:13:43: Tatsächlich war das auch nicht aus der eigenen Erkenntnis oder Motivation heraus.
00:13:48: Ich war dann mit Anfang zwanzig dann in der Ausbildung.
00:13:51: Ich bin ja ursprünglich gelernte Erzieherin und ich hatte auch das große Glück.
00:13:55: So sollte es ja auch immer sein, dass ich dann in meiner Klasse, in der Erzieherinnenklasse sehr viele empathische Menschen hatte.
00:14:02: Am besten Fall sollten das Herr Pädagog innen alle sein.
00:14:05: Und ich hatte da auch ganz tolle Freunde, Freundinnen und die mir das so ein bisschen... wirklich sehr fürsorglich und empathisch gespiegelt haben, die mir gesagt haben, hey, Josi, uns fällt schon auf.
00:14:18: Du sitzt jetzt, zum Beispiel, oft im Unterricht mit einer Wärmflasche, weil du viel Bauch wie hast.
00:14:22: Treffen musst du leider oft absagen.
00:14:25: Situationen, die für uns alle ganz einfach sind.
00:14:27: Also, sie haben es nicht ganz so gesagt, aber die fallen dir sehr schwer.
00:14:30: Und wir glauben, da könnte vielleicht auch was Psychologisches hinterstecken.
00:14:34: Und ich glaube, es wäre gut, wenn du dir da Hilfe suchst.
00:14:36: Und das habe ich dann gemacht.
00:14:40: Hab dann aber tatsächlich erst mal eine ganz negative Therapie-Erfahrung gehabt.
00:14:44: Also manchmal hat man ja so ein bisschen das Pech, aber hab danach auch ganz gute gehabt.
00:14:48: Aber genau hab dann auch, du hast es ja auch grad schon angesprochen, Antidepressiva.
00:14:52: Das war so eigentlich das Erste, was ich da direkt verschrieben bekommen hab.
00:14:55: Als so eine Therapie an sich gab, ist gar nicht richtig.
00:14:58: Es war dann eigentlich mehr so ein Betreuen, ob ich das Antidepressiva gut vertrage.
00:15:03: Also so war so ein bisschen der Anfang meiner Therapie.
00:15:07: Oh nein.
00:15:09: Ja, und das ist echt immer wieder so ernüchternd.
00:15:12: Man hat diesen Schritt gemacht, sich Hilfe zu holen.
00:15:15: Allein das braucht schon Überwindung.
00:15:16: Und manchmal braucht es auch eine gewisse Bürokratie und eine Wartezeit.
00:15:20: Auf
00:15:21: jeden Fall.
00:15:21: Ein langen Atem.
00:15:23: Und ja, auf der anderen Seite ist es eine Berufsgruppe wie jede andere auch.
00:15:27: Und es ist nicht leicht, einen guten Arzt zu finden, eine gute Friseur zu finden und auch nicht gut leichte, eine gute Therapeuten oder Therapeuten zu finden.
00:15:36: Es ist einfach so eine intime Arbeit und ich finde, wenn man dann so eine blöde Erfahrung macht, es tut einfach extrem tief weh und kann einen sogar davon abhalten, weiterzumachen.
00:15:49: Voll.
00:15:50: Also bei mir war es zum Glück nicht so.
00:15:51: Ich glaube, aber das wurde mir in die Wiege gelegt oder keine Ahnung, was ich habe zum Glück oder eine Eigenschaft, die ich an mir sehr... gerne mag und schätzt ist, dass ich nie aufgebe, vor allem mich selber nicht.
00:16:03: Und das war dann in diesem Moment echt zu meiner Rettung, weil ich mir gesagt habe, okay, das hat jetzt hier nicht geklappt, das war doof, aber ich geht nicht auf.
00:16:11: Ich mach da jetzt weiter und hab dann wirklich weiter gesucht und kann es immer jedem empfehlen.
00:16:16: Es gibt da ganz großartige Therapeuten in den da draußen, ganz, ganz toll.
00:16:20: Und ich hab dann auch meine zweite Therapie-Erfahrung war ganz heilsam und ganz schön.
00:16:25: Das war dann mit einem Therapeuten, der Warf-Haltenstherapeut.
00:16:29: Und wir haben in dieser Therapie tatsächlich gar nicht so viel über Angst geredet.
00:16:35: Aber das war okay, weil ich hab das Gefühl, da musste erst mal ganz viel aufgeräumt werden, um mich dieser Angst zu stellen.
00:16:41: Weil ich bin keine Psychologin, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es ja da vielleicht auch gewisse Gründe gibt, warum Menschen Angsterkrankungen entwickeln.
00:16:48: Das ist ja nicht so, ja, okay, ich mach das jetzt mal, sondern da gibt es ja vielleicht schon gewisse Dinge, die man vielleicht erlebt hat, erfahren hat.
00:16:55: Und da haben wir ganz viel aufgeräumt, also was Selbstwertgefühle angeht, was die Fähigkeit angeht, meine Emotionen rauszusprechen, die überhaupt zu erkennen, die zu reflektieren, die zu kommunizieren.
00:17:07: Und das hat nicht meine Angst geheilt.
00:17:10: Sonst würde ich ja wahrscheinlich auch jetzt heute hier nicht sitzen.
00:17:13: Aber es hat diese Therapie, so ich werde ganz maßgeblich dazu beigetragen, dass ich mich selber extrem gut reflektieren kann, dass ich meine Bedürfnisse äußern kann, dass ich Grenzen ziehen kann und dass ich vor allem auch... relativ fein damit bin, meinen Bedürfnissen nachzugehen, auch wenn die vielleicht anders sind als die von anderen Menschen, also dass ich mich dafür nicht entschuldigen muss, solange ich ja damit niemandem schade ist es ja fein auf meine Bedürfnisse zu achten.
00:17:38: Also das hat mir zum Beispiel diese Verhaltenstherapie ganz doll mitgegeben und dafür bin ich extrem
00:17:43: dankbar.
00:17:44: Ja absolut, das klingt auf jeden Fall nach einem total wichtigen Fundament auch generell stabil durchs Leben zu gehen.
00:17:51: Also das ist ja nicht nur Wichtig in Situationen, wo vielleicht so eine starke Emotion wie die Angst dann so überkocht, dass sie gefühlt die Kontrolle über uns übernimmt, sondern für all die kleinen Situationen drum herum.
00:18:07: Wenn du sagst, Grenzen ziehen, auf mich hören, das ist ja der Alltag.
00:18:13: Und der sollte im besten Fall so sein, dass er uns, wie soll ich sagen, gut fühlen lässt, balanciert fühlen lässt mit den normalen Höhen und Tiefen.
00:18:29: Du sagst es, du hast als erstes die Antidepressiva bekommen.
00:18:32: Hatten die deine Wirkung bei dir?
00:18:34: Nein, tatsächlich gar nicht.
00:18:35: Also ich gehör da scheinbar zu dem Prozentsatz oder gibt ja so ein paar Menschen, bei denen es gar nicht anschlägt.
00:18:40: Also ich habe damals Citalopram genommen und es hat wirklich leider gar nicht geholfen.
00:18:46: und ich habe es jetzt, ich glaube, Im letzten Jahr, genau letztes Jahr habe ich es noch mal probiert mit S-Citalopram.
00:18:52: Hat auch gar nicht angeschlagen.
00:18:54: Also ich reagiere da leider nicht drauf.
00:18:57: Es hätte mich sehr gefreut, wenn es mich ein bisschen unterstützt.
00:18:59: Aber für mich ist es leider nicht der Weg.
00:19:02: Aber ich weiß, dass da viele auch sehr positive Erfahrungen mitmachen.
00:19:05: Also jeder ist da anders.
00:19:07: Ja.
00:19:08: Und wenn du sagst, es hat leider nichts verändert.
00:19:12: Du hast verhindert das Bild des Lavas benutzt.
00:19:14: Wo hat sich denn das Lavas dann weiter ausgebreitet?
00:19:18: Was sind denn die Situationen, die dich dann eingeschränkt haben oder mit denen du vielleicht auch heute noch merkst, dass du nicht frei bist?
00:19:28: Im Grunde genommen, um es ganz doll zusammenzufassen, aber ich gehe dann gleich noch ins Detail.
00:19:35: jede Situation, die mit anderen Menschen zu tun hat irgendwie.
00:19:39: Früher war es dann halt der Unterricht, aber auch irgendwie auf Partys gehen mit Freunden, ins Kino gehen, essen gehen, egal was.
00:19:49: Also einfach draußen sein mit Leuten.
00:19:52: Das hat sich zum Glück gebessert.
00:19:53: Also das habe ich heute nicht mehr so stark.
00:19:55: Ich kann ins Kino gehen, ich kann essen gehen.
00:19:57: Ich bin vielleicht im Vorfeld ein bisschen angespannt.
00:20:01: oder manchmal habe ich da auch so kurze Situationen, dass ich merke, okay, jetzt ist mir gerade alles ein bisschen zu viel, jetzt merke ich, ich zoome mich hier gerade so ein bisschen raus, dann merke ich auch manchmal so, okay, ich kann gerade eigentlich nicht gerade so gut reden.
00:20:12: Ich komme dann aber wieder zurück, also das schaffe ich so mittlerweile ganz gut, mich dazu regulieren oder einem Notfall halt zu kommunizieren, ich muss jetzt leider gehen, ich schaffe das gerade hier nicht.
00:20:22: Aber heute sind das vor allem so Situationen, Du hast es im Intro ja schon so gesagt, bei der Agoraphobie geht es viel darum, wenn man denkt, man kann nicht flüchten.
00:20:32: Und vor allem diese Situation sind es für mich heute.
00:20:35: Also ein ganz gängiges Beispiel, worüber ich bei Instagram auch oft rede, ist so das Nagelstudio, weil ich lasse mir gerne die Nägel machen.
00:20:42: Aber so Nagelstudio ist für mich eine sehr, sehr, sehr große Herausforderung, da zu sitzen.
00:20:46: Du hast so die Hände in der Lampe, du kannst ja nicht einfach die rausnehmen und losrennen, wenn da irgendwie nur drei Finger gemacht sind oder so.
00:20:52: Es wäre schon optimal, wenn man das einfach da ein bis zwei Stunden aushält.
00:20:56: Und das ist für mich halt sehr schwierig oder... Ich mache mir die Haare selber, ich schneide mir die selber, aber wenn ich zum Friseur müsste, das wäre auch so eine Situation, also einfach Situation, wo ich nicht jede Sekunde sagen kann, so, tschau, ich bin hier weg, die sind für mich schwierig.
00:21:10: Und vor allem paradoxerweise, also jeder geht ja anders um mit der Angst, manchen hilft das extrem, Begleitpersonen dabei zu haben.
00:21:20: Mir hilft es oft eher weniger.
00:21:23: Also ich komme tatsächlich dann aber oft mit den Situationen gut klar, wenn ich alleine bin, weil dann für mich diese Komponente wegfällt, mich könnte gerade jemand bewerten oder verurteilen.
00:21:33: Selbst wenn ich weiß, meine guten Freunde würden mich nicht verurteilen.
00:21:37: Die verstehen, dass sie haben Empathie und Liebe für mich, aber trotzdem, das ist immer noch eine Komponente, die das manchmal noch so ein bisschen verstärken kann.
00:21:46: Aber es ist unterschiedlich.
00:21:47: Es ist ein bisschen Tagesabhängig.
00:21:48: Manchmal hilft es mir auch, eine Begleitperson zu haben, der sich das einfach spiegeln kann.
00:21:52: Genau.
00:21:53: Das sind so ein bisschen die
00:21:55: Situation.
00:21:56: Und du hast ja die Nägel gerade wieder sehr schön gemacht.
00:21:59: Das heißt, du schaffst es.
00:22:01: Ja.
00:22:02: Hast du da für dich mittlerweile so ein Art Toolkoffer, den du dann aufmachst und wo du sagst, okay, erster Schritt, zweiter, dritter, vierte?
00:22:09: Nein.
00:22:10: Also weißt du, tatsächlich ist es bei den Nägeln, um jetzt einfach mal ganz explizit bei diesem Beispiel zu bleiben, so dass ich auch gelernt habe in den letzten Monaten, dass ich auch gerne anerkennen darf und annehmen darf, dass ich nicht wie alle Menschen bin.
00:22:25: Ich habe nämlich oft... den großen Leidensdruck gehabt in der Vergangenheit.
00:22:28: Das habe ich mir so ein bisschen selbst aufgelegt.
00:22:31: Ich muss sein wie alle Menschen.
00:22:32: Ich muss normal seinen Anführungsstrichen.
00:22:35: Ich muss diese Angst heilen und dann ganz normal sein können wie alle anderen Menschen.
00:22:39: Aber ich habe gemerkt, ich habe das seitlich sechzehn bin.
00:22:42: Ich bin jetzt dreiunddreißig.
00:22:44: Okay, vielleicht ist der Zug abgefahren, vielleicht werde ich es einfach nie hundert Prozent los.
00:22:48: Und ich muss, glaube ich, lernen, Wege zu finden, mit der Angst zu leben.
00:22:52: Nicht immer nur gegen die Angst, sondern vielleicht auch mit ihr.
00:22:55: Und um jetzt zu diesem Nagelwitz-Studio-Beispiel zu kommen, ich habe vor kurzem mir gesagt, okay, ich bin jetzt zwei Jahre lang ins Nagelstudio gegangen.
00:23:03: Zwei Jahre lang hatte ich jeden Monat bei jedem Termin Angst und Panikattacken.
00:23:07: Mein Körper schafft es nicht, das zu lernen oder meine Psyche schafft es nicht, das zu lernen.
00:23:12: Es ist jetzt okay, ich nehme es jetzt an und ich versuche jetzt Alternativen zu finden.
00:23:16: Und was ich jetzt gemacht habe vor kurzem ist, dass ich wirklich aktiv mir eine Person besucht habe, die alleine Nägel macht.
00:23:23: Zuhause oder im Studio alleine, wo wir nur zu zweit sind.
00:23:26: Und was ich auch gemacht habe, ist, dass ich im Vorfeld kommuniziert habe das und das sind meine Probleme.
00:23:31: Also ich habe eine Angststörung.
00:23:32: Ich habe damit auch verbunden.
00:23:34: Das mache ich auch immer ganz offen.
00:23:35: Ich habe damit verbunden Bauchprobleme.
00:23:37: Das heißt, ich brauche vielleicht auch mal eine Klopause mehr als eine andere Person und versuche das jetzt auf diesen Wege zu machen, weil ich auch merke, wenn ich meine Angst transparent und offen kommuniziere, dann nimmt das eine extreme Last von meinen Schultern.
00:23:51: Weil dieses Gefühl, ich muss in Anführungsstrichen das irgendwie maskieren, das ist sehr, sehr kräftezehrend.
00:23:58: Und das möchte ich nicht mehr.
00:23:59: Und ich möchte jetzt einfach mir erlauben, vielleicht auch aus einer Perspektive der Selbstgeber, dass ich nicht alles eins zu eins zu machen muss, wie eine Person, die hundert Prozent psychisch gesund ist.
00:24:09: Es ist ja eigentlich auch ein bisschen absurd, das zu erwarten.
00:24:11: Wir erwarten auch nicht von einer Person mit gebrochenem Bein, dass die jetzt einen Marathon... läuft.
00:24:15: Aber ja, ich glaube, gerade bei psychischen Erkrankungen macht uns einerseits die Gesellschaft auf den Brok und dadurch aber wir uns selber halt auch.
00:24:22: und genau um das nochmal zusammenzufassen, ich versuche mir da aktuell ein bisschen auch, wenn es möglich ist, alternative Wege zu suchen, ohne halt dem Komplex aus dem Weg zu gehen, weil die Angst hundert Prozent zu vermeiden und sich ganz einzügeln, ist natürlich auch falsch.
00:24:38: Ja,
00:24:39: und das was du beschreibst, da steckt so viel Wichtiges drin.
00:24:43: Ich glaube, eine ganz große Komponente, damit der Druck so ein bisschen nachlässt, ist die Akzeptanz.
00:24:50: Und natürlich wollen wir ungern irgendwas akzeptieren, was so unangenehm ist und was dich schon so lange eingeschränkt hat und was dir sehr viel Schmerz bereitet.
00:25:01: Und auf der anderen Seite gibt es keinen Weg, der sonst überhaupt eine Veränderung möglich macht, weil dieses Akzeptieren, also aus psychologischer Sicht, ist wirklich erstmal Inhinschauen von dem, was da ist.
00:25:16: Und das senkt das Stresslevel in uns.
00:25:21: Und danach kann man gucken, okay, wie so ein bisschen eine Unterscheidung von, das hier liegt jetzt in meinem Circle of Power, das kann ich beeinflussen und das kann ich nicht beeinflussen.
00:25:31: Und wenn ich mir erstmal eingestehe, okay, ich habe eine Neigung zu der Angst oder ich habe auch eine Angststörung, je nachdem, wo man steht, Das ist, nehm ich jetzt erst mal als Status quo, aber es gibt ja trotzdem noch was, was in meinem Circle of Power liegt.
00:25:47: Und das steckt dann auch wieder deine Selbstwirksamkeit.
00:25:49: Das lässt dich auch wieder kontrollierter fühlen, so dass du was beeinflussen kannst.
00:25:55: Und das ist ein total guter Weg, den du intuitiv für dich gewählt hast zu gucken, hey, ja, gibt's vielleicht Alternativen, dass ich trotzdem zu meinem gewünschten Ergebnis komme, dass ich das machen kann, was ich machen will.
00:26:07: Weil das ist total wichtig, dass nicht die Angst komplett unser Leben kontrolliert, sondern dass du das machst, was du machen möchtest.
00:26:15: Aber ja, das Setting ist halt ein bisschen anders.
00:26:17: Und
00:26:18: ich
00:26:19: kommuniziere es, ich muss es nicht verstecken, was ja auch wieder Stress ist.
00:26:26: Ich gehe da so transparent rein, wie es sich für mich okay anfühlt.
00:26:32: Und das hast du aber für dich selbst herausgefunden.
00:26:37: Ja, es war so eine Mischung ein bisschen.
00:26:38: Also ich habe generell oft in Situationen gemerkt, wenn ich das anspreche, ich habe die Angst, dass ich da irgendwie immer ruhiger war.
00:26:46: Also das habe ich schon so ein bisschen gemerkt, okay, da scheint es einen Zusammenhang zu geben.
00:26:50: Aber wie wir auch schon angesprochen haben, ich rede auch bei Instagram zum Beispiel sehr offen über meine Ängste und mir folgen natürlich auch die einen oder anderen Psychologen, Psychologinnen, Therapeutinnen und ich... Habt es auch oft als Tipps mitbekommen.
00:27:05: Also das nehme ich dann manchmal auch, wenn es wertschätzend ist und wohlwollend ist und nicht übergriffig ist, dann nehme ich Feedback und Tipps super gerne an.
00:27:13: Und ich hab das ja auch ein paar Mal gespiegelt bekommen, dass auf der erste Schritt ist oder ein guter Schritt ist, gerade eigentlich auch in der Faltenstherapie, dass man das akzeptiert und nicht so in diesem permanenten Kampfmodus ist.
00:27:27: Also ich muss so mich hier, muss so mit der Angst kämpfen.
00:27:32: Und ja, das war so ein bisschen genau einerseits zu selber, die Learning.
00:27:35: Ich merke irgendwie, wenn ich es kommuniziere, es ist besser, aber dann auch so ein bisschen Tipps von außen.
00:27:38: Und das hat sich dann da so ein bisschen zusammengefügt.
00:27:41: Und das mache ich jetzt auch noch nicht so lange, dass ich da wirklich so mehr in die Akzeptanz gehe oder vielleicht auch, ja, einfach dann auch mal Dinge absagen, anstatt nicht immer durchzukämpfen, damit ein Totalbauchschmerzen und dann mich drei Tage danach irgendwie out of order, weil ich so überreizt war.
00:27:59: Ja, und ich bin wirklich super gespannt, was für Früchte das vielleicht noch trägt und wo mich das auch noch hinbringen wird.
00:28:04: Ja, absolut.
00:28:06: Was ich auch nochmal aufgreifen wollte, du hast eben gesagt, ne, ich... will mich nicht mehr so verhalten müssen wie ein normaler Mensch.
00:28:16: Und normal ist für mich immer so eine Definitionssache.
00:28:21: Weil psychisch gesund ist natürlich genau so eine Dimension, wie wir körperlich gesund oder krank sein können.
00:28:29: Und auch wenn ich keine Diagnostizite Erkrankung habe, ist es völlig normal zu schwanken und nicht zu merken, okay, an einem einen Tag bin ich belastbarer als an einem anderen.
00:28:39: Und das kann sein, ich hab schlecht geschlafen, das kann sein, ich hab gerade Liebeskummer, ich, whatever.
00:28:46: Es gibt so viele psychische Belastungen, denen wir ausgesetzt sind.
00:28:49: Und auch das ist immer eine Dimension.
00:28:52: Ja, voll.
00:28:52: Und vielleicht, also ich sehe es wahrscheinlich auch aus einer selektierten Bubble, aber für mich hat jeder sein Paket zu tragen.
00:29:01: Und es wäre für jeden gut, das anzuschauen.
00:29:04: Und ja, es äußert sich mal früher, mal später im Leben, aber ... Ich wäre auf jeden Fall dankbarer, wenn wir das weiter normalisieren, dass wir alle auch mal psychische Probleme haben.
00:29:17: Total.
00:29:17: Und ich bekomme da auch ganz viel das Feedback, wenn ich da offen zum Beispiel im Internet drüber rede, dass Menschen sich auch so gesehen fühlen.
00:29:24: Und ich habe echt gelernt, wie viele Menschen auch mit Ängsten zu tun haben.
00:29:29: Nicht jeder hat direkt eine Angststörung, aber so viel, also relativ viele, so fühlt es sich zumindest für mich an, haben doch auch vielleicht einen Naja, nicht hundert Prozent normales Verhältnis zur Angst.
00:29:42: Also viele sind da schon, ich glaube auch einfach durch die ganzen Krisen, die wir zur Zeit haben.
00:29:46: Das lässt einfach niemanden kalt und ich würde mir auch total wünschen und da versuche ich vielleicht auch ein gewisses Vorbild zu sein, wenn wir alle da einfach offen drüber reden würden, welche psychischen Probleme wir haben und Erkrankungen vielleicht, dass es einfach weniger stigmatisiert wird.
00:30:01: Und das ist gar nicht so, was?
00:30:02: Du hast eine Angststörung, sondern das ist so, ja.
00:30:05: Okay, gut, ich habe auch eine oder mein Nachbrenn hat auch eine, sodass es einfach normal ist, wie wenn ich sage irgendwie, also ich habe oft das Gefühl, wir differenzieren noch so doll zwischen körperlichen und psychischen Erkrankungen.
00:30:15: Wenn ich jetzt sagen würde, ich habe Migräne, da würde auch jeder sagen, okay, und ich, was, was für eine Schockierung, und ich würde mir wünschen, dass wir die psychischen Erkrankungen was... die Entstigmatisierung angeht, da so ein bisschen auf ein körperliches Niveau bringen können, wobei ich da auch nicht sagen will, dass körperliche Erkrankungen nicht auch stigmatisiert werden.
00:30:34: Also Krankheit generell ist, glaube ich, in unserer Gesellschaft ein schwieriges Thema.
00:30:37: Hier geht es viel um Leistung und irgendwie Anpassung.
00:30:40: Genau, das finde ich schön, wenn es einfach mehr normalisiert werden würde.
00:30:43: Ja, absolut.
00:30:44: Und ich glaube gerade bei dem Thema Angst, also ist es doch manchmal ein schmaler Grad.
00:30:49: Ich sitze häufig in Erstgesprächen und Menschen wissen gar nicht so richtig, ist jetzt meine Angst.
00:30:54: doch normal, ist so eine Panik jetzt normal oder ist es schon in einer pathologischen Richtung und vielleicht können wir das auch noch mal so ein bisschen unterscheiden.
00:31:07: eine normale Angst, die führt ja bei uns allen dazu.
00:31:10: Also angenommen, ich stehe auf einem super hohen Berg und schau so ein bisschen über die Felsklippe, dann ist es völlig normal, dass mein Herz anfängt schneller zu schlagen, dass meine Atmung flacher wird, dass ich vielleicht anfangen zu schwitzen oder dass ich auch, dass mir auch ein bisschen schwindelig wird.
00:31:28: Das ist ja eine Reaktion von meinem gesamten System, mich schützen zu wollen.
00:31:33: Es ist ja ein Überlebensinstinkt.
00:31:36: Was unterscheidet das denn für dich von der pathologischen Angst?
00:31:41: Was du hier beschreibst sind so, ich sage jetzt mal Ausnahmesituation, also die hat man ja nicht tagtäglich, man steht nicht tagtäglich auf dem Berg oder man hat nicht tagtäglich eine wichtige Prüfung oder meinetwegen auch ein Zahnarzttermin oder so, das sind so Sachen, den könnte man rein theoretisch, wenn man wollte, aus dem Weg gehen.
00:32:00: Aber bei der Angststörung wirklich, die dann Pathologisch ist, ist es so, dass der Leidensdruck wirklich auch im Alltag sehr hoch ist.
00:32:09: Also, dass wirklich alltägliche Dinge nicht mehr wirklich machbar sind.
00:32:12: Das ist ganz unterschiedlich.
00:32:15: Jeder hat andere Sachen.
00:32:16: Manche, ich hatte Aufhasen.
00:32:17: Da konnte ich nicht in den Supermarkt gehen.
00:32:19: Das war für mich schlimm.
00:32:20: Als würde ich gleich von der Klippe springen.
00:32:22: So hat es sich ähnlich angefühlt.
00:32:24: Und ja, und das vor allem.
00:32:28: meinen Therapeutin hat mir damals auch oft gesagt, ich hatte vor zwei Jahren oder so, hatte ich eine Gruppentherapie noch mal gemacht, fand ich auch sehr, sehr schön, hatte ich eine ganz tolle Therapeutin und die hat immer gesagt, die Angst ist bei der Angststörung nicht verhältnismäßig.
00:32:41: Wir alle können nachvollziehen, dass wir Angst haben an der Klippe, wir alle können nachvollziehen, dass wir Angst haben von der Prüfung, aber es ist eigentlich nicht verhältnismäßig, eine Panikattacke zu haben, weil man jetzt ein Brot kaufen muss.
00:32:52: Und das, finde ich, ist so der Unterschied zur normalen Angst.
00:32:56: Genau, ganz wichtiger Unterschied.
00:32:58: und ich würde auch gerne noch hinzufügen, ja, eine Ergänzung.
00:33:04: Die pathologische Angst lässt dich nicht mehr die Dinge tun, die du wirklich tun willst.
00:33:09: Ja.
00:33:10: Also du möchtest jetzt in den Supermarkt gehen, du hast dich dafür entschieden.
00:33:14: muss auch so sein, damit dein Kühlschrank wieder voll wird.
00:33:17: Und die Angst kontrolliert deinen Verhalten, obwohl du dich dafür entschieden hast.
00:33:22: Und es ist ein Unterschied, ob ich sage, will ich jetzt überhaupt auf diesen hohen Berg gehen oder will ich das gar nicht.
00:33:28: Aber wenn ich es nicht mache, dann fühle ich mich jetzt auch nicht eingeschränkt und dann singt auch nicht meine Lebensqualität.
00:33:33: Dann fahre ich einfach ans Meer, ist für mich auch fein.
00:33:36: Also es muss wirklich etwas sein, was du tun möchtest und da hindert dich die Angst daran.
00:33:43: Genau.
00:33:43: Und was ich da aber auch noch einen ganz wichtigen Punkt finde, ist... Das darf man auch nicht missachten, denke ich, dass viele Menschen, da schließe ich mich mit ein, umso länger man in der Angst lebt, finde ich.
00:33:54: persönlich verlernt man aber manchmal auch so ein bisschen den Blick dafür, was will ich und was will ich nicht.
00:34:00: Weil manchmal weiß ich dann auch schon gar nicht richtig, will ich das gerade wirklich nicht oder es ist die Angst, die sich da so von hinten so ein bisschen vorschiebt.
00:34:08: Also da, das finde ich, ist auch ein absoluter Drahtseilakt und es erfordert viel Wissen und Reflexion zu erkennen.
00:34:15: Wer will da gerade eigentlich nicht?
00:34:18: Manchmal kann es auch die Angst sein, die einem sagt, fahre ich ans Meer, ist schon okay.
00:34:23: Also, die sind auch nicht so leicht.
00:34:25: Das stimmt, weil dann die Vermeidung sich erst mal sicherer anfühlt und unser Gehirn möchte natürlich eher in dem gemütlichen Zustand bleiben, als sich mit irgendwas zu konfrontieren, was auch anstrengend ist.
00:34:36: Total.
00:34:37: Ja, und da kommen wir auch nochmal zu einem wichtigen Punkt.
00:34:40: Expositionstraining ist ja ein ganz wichtiger Aspekt, um aus dieser Vermeidung falls die schon da ist, wieder rauszukommen und zu spüren, hey, ich kann ja doch viel mehr als ich vielleicht denke.
00:34:53: War das auch Teil der Therapie?
00:34:56: Nee, wir haben das gar nicht so explizit gemacht.
00:34:58: Also dass wir uns gesagt haben, ich gehe jetzt da und da raus, sondern es war mehr so ein, wir festigen mal die Basis, dass man dann darauf dann irgendwie so Sachen machen kann.
00:35:08: Genau, ich habe das dann eigentlich so mehr für mich gemacht, dass ich dann einfach so weiß oder man ja spürt es ja im Alltag, was möchte ich machen, was ist mir wichtig und dann einfach versucht habe, diese Situation zu meistern oder meine Therapeutin hat mich dann auch zum Beispiel bestärkt, das dann zu kommunizieren oder.
00:35:25: Ein Spruch, den ich immer noch auch im Kopf habe, jetzt nach über zwei Jahren, ist, dass meine Therapeutin zu mir meinte, egal was ist, es wird immer eine Lösung geben.
00:35:34: Immer.
00:35:34: Also egal, meinetwegen auch wie absurd die Lösung ist, wie komisch die ist oder was auch immer, es wird eine Lösung geben.
00:35:41: Und so bin ich dann oft auch so ein bisschen in Situation reingegangen.
00:35:44: Nicht immer erfolgreich, es hat sich ganz oft auch ganz fürchterlich und schrecklich angefühlt, aber manchmal ist mir auch geholfen.
00:35:55: Man würde jetzt sagen, es hat dir geholfen, weil du eine korrigierende Lernerfahrung gemacht hast.
00:36:00: Ein bisschen, ja, nicht so der nahbarste Begriff.
00:36:05: Aber für unser Gehirn ist es wichtig zu spüren.
00:36:09: So, okay, ich fahre nicht gerne U-Bahn, nehme ich jetzt mal als Beispiel, aber ich konfrontiere mich jetzt trotzdem damit und merke, obwohl ich eine Riesenangst habe, hier nicht wegkommen zu können, falls es sein müsste.
00:36:23: hab ich's geschafft und mir ist, ich bin nicht gestorben, es ist ja manchmal wirklich so existenziell.
00:36:29: Ja, ja.
00:36:30: Hast du da noch was im Kopf an, ja, einer Herausforderung, die du angenommen hast, die vielleicht immer noch unangenehm war, aber bei der du für dich ein Learning mitgenommen hast?
00:36:45: Ja, vieles eigentlich, wobei ich sagen muss, Ich höre das oft.
00:36:49: Also klar, das ist natürlich aus der therapeutischen Sicht so nett.
00:36:52: Ich weiß gerade diesen Fachbegriff nicht, wer den du genutzt hast, aber dass man das so korrigiert im Gehirn.
00:36:56: Ich bin tatsächlich, glaube ich, auch so eine Patientin, wo das nicht immer so ganz so gut funktioniert, weil ich bin halt so ein bisschen lernresistent.
00:37:05: Das ist ein bisschen schwierig.
00:37:06: Aber ich habe vor allem gelernt, dass ich mich gut an Situationen... Na ja, vielleicht ist das falsche Wort, aber ich würde was sagen, gewöhnen kann.
00:37:15: Oder so, umso öfter ich es dazu mache, umso weniger.
00:37:18: Es ist so ein sehr langsamer Prozess bei mir persönlich.
00:37:21: Aber... Ja, ein ganz einfaches Beispiel.
00:37:23: Vielleicht allein die Tatsache, dass wir beide hier sitzen.
00:37:26: Also, als ich angefangen habe, mit der Selbstständigkeit oder mit der Social Media Arbeit, man fängt ja dann an, Calls zu haben und so mit Management oder mit Kundinnen oder was auch immer.
00:37:37: Ich meine, ich bin gelernt dazierend.
00:37:39: Ich musste nie in einem Call sitzen.
00:37:40: Und jetzt mache ich das sehr regelmäßig.
00:37:42: Und die ersten Male waren für mich ganz schwierig, weil ich sitze hier.
00:37:46: Ich kann wieder nicht weg.
00:37:47: Ich muss hier sein und so.
00:37:48: Und es war für mich... Hölle, so die ersten Monate wirklich.
00:37:53: Und jetzt kann ich hier sitzen und ich kann wirklich sagen, was ich sagen will und ich kann nachdenken und reflektieren.
00:37:58: Ich bin nicht mehr in diesem stangen Überlebensmodus.
00:38:01: Also, da habe ich gemerkt, okay, irgendwie, das klappt.
00:38:07: Aber ein Weg, den ich halt auch gehe, das haben wir auch, bevor wir aufgenommen haben, ist, dass ich einfach sage, hey, heut ist vielleicht das und das bei mir los.
00:38:13: Ich brauche vielleicht zuschneuchte Pause, also auch da, dass ich dann wieder das kommuniziere und einfach dadurch einfach der Angst Die Machtnehmer.
00:38:22: Weil du menschlich sein darfst.
00:38:24: Genau.
00:38:25: Und auch
00:38:25: ich brauche vielleicht eine Pause.
00:38:28: Vielleicht würde sich das gegenüber im Call auch freuen, wenn es eine kurze Pause gibt.
00:38:33: Aber wir trauen uns oft nicht so, vermeintlich Dinge einzufordern, die jetzt nicht der Norm entsprechen, obwohl ja niemand diese Norm... jemals definiert hat.
00:38:45: Das ist irgendwie so ganz viel, was da im Kopf bei uns passiert, was wir als normal und richtig empfinden.
00:38:51: Okay, also ganz viel Wiederholung, Dinge immer wieder tun, auch wenn sie am Anfang unangenehm sind.
00:38:58: Auch das ist wieder eine Art und Weise, wie unser Gehirn lernt.
00:39:01: Immer wieder die Dinge noch mal machen, da bilden sich die Synapsen und sie werden immer stärker.
00:39:07: Und wenn du sagst, ja, es war am Anfang die Hölle, auch da nochmal die Frage, Gibt es was, was dir hilft?
00:39:15: Also, ist es da eine Atemübung oder längst du deine Aufmerksamkeit irgendwo anders hin?
00:39:23: oder sagst du dir einfach, hey, in der Stunde ist es vorbei, das wird irgendwann aufhören?
00:39:30: Ja, ich habe da so ein bisschen in den Jahren verschiedenste Methoden ausprobiert, was davon jetzt richtig und gut ist oder nicht so gut oder keine Ahnung was... kann ich jetzt nicht so gut einschätzen, oder vielleicht doch ein bisschen.
00:39:42: Aber früher habe ich das zum Beispiel gerade zum Unterricht, war das so, dass ich echt, das war glaube ich nicht so gut oder gesund, ich habe wirklich echt auf die Uhr geguckt und ich habe, um mich abzulenken, für jede vergangene Minute einen Strich gemacht und dann halt gezählt, bis die neunzig Striche da sind, neunzig Minuten, das hat mir, das hat mich abgelenkt, aber das hat halt dafür auch gesagt, dass ich da nicht präsent war, ich konnte nicht zuhören, ich konnte, also das war... destruktiv eigentlich.
00:40:08: Aber es hat mir mit der Panik zumindest in dem Moment geholfen.
00:40:12: Was ich aber sonst auch oft gemacht habe, ist, dass ich mich auf die Atmen konzentriere.
00:40:19: Mir wurde man beigebracht, vier Reihen, sieben raus.
00:40:22: Weiß ich, gibt es vielleicht auch unterschiedliche Zahlen, aber so, dass ich da so atme, was ich auch mache.
00:40:27: Ich weiß nicht, inwiefern das wissenschaftlich fundiert ist, aber so diese Klopftechniken gibt es ja auch.
00:40:33: Vielleicht ist es einfach nur ein Placebo-Effekt oder so, aber das hilft mir auch, dass ich hier so an der Hand Kante, so ein bisschen raufklopfen, da soll ja so ein Panikpunkt sein.
00:40:42: Das hilft mir.
00:40:43: Was ich aber am meisten jetzt wirklich auch wieder gemerkt habe, ist die radikale Akzeptanz.
00:40:50: Also ich habe dann auch jetzt in den letzten Monaten, wo ich dann doch noch um das jetzt nochmal anzubringen, das Beispiel ins normale Nagelstudio gegangen bin.
00:40:58: Da habe ich dann wirklich, wenn ich immer klappt so, jetzt kommt die Panikwelle, habe ich mir wirklich das genauso wortwörtig gesagt, so, jetzt geht es los, jetzt kommt die Welle, wir kennen es.
00:41:06: Das ist nicht das erste Mal.
00:41:08: Jetzt geht es los.
00:41:09: Und dann habe ich da richtig mit einer Lupe richtig drauf geguckt.
00:41:12: So, ich spür grad das, ich spür grad das.
00:41:15: Und ich habe dann schon sofort eigentlich gemerkt, also ja, das ist grad irgendwie eine Panikattacke, aber die fühlt sich grad nicht zwölf von zehn an, die fühlt sich acht von zehn an.
00:41:26: Ja, und es ist ja schon mal, es ist ein richtig doofes Gefühl, aber es ist ein deutlicher Unterschied von zwölf auf acht.
00:41:35: Und das ist tatsächlich sowas womit ich grad ganz gut fahre.
00:41:39: Also gut, ne?
00:41:40: Wenn wir so eine Definitionssache Panik zu haben, ist nie irgendwie schön.
00:41:43: Nur fühlt sich nie gut an.
00:41:44: Aber um das im Verhältnis so zu sehen, ist das was womit ich ganz gut fahre, das wirklich Hanika zu akzeptieren und da rauf zu gucken.
00:41:53: Anstatt weg zu gucken, ne?
00:41:54: Genau.
00:41:54: Wo es dann meistens eher stärker wird.
00:41:57: Ja, und für alle, die neugierig geworden sind bei der Klopftechnik, die heißt EFT.
00:42:03: Und genau, da gibt es verschiedene Punkte im Gesicht, aber eben auch an der Hand.
00:42:07: Und die kann man klopfen und wird bei vielen Menschen sehr, sehr gut.
00:42:11: Und es ist vor allen Dingen auch unerfällig.
00:42:12: Also ich finde immer gerade so kleine Tools ganz praktisch, die man überall mit hinnehmen kann.
00:42:17: Und die Hände sind da.
00:42:19: Und man kann es eben auch machen, ohne dass man sich jetzt irgendwie exponieren möchte, wenn man es in dem Rahmen nicht will.
00:42:25: Total.
00:42:26: Und ich dachte nämlich auch anfangs, oh Gott, es wird ja jeder sehen, wenn ich da so da stehe.
00:42:30: Ich sage euch, wie es ist.
00:42:31: Mich hat noch nie eine Person deshalb angeguckt.
00:42:33: Es juckt niemanden und dann steh ich da halt zum Beispiel am Bahnbleis.
00:42:38: Ich hab das auch, wenn ich mit den öffentlichen Fahrer und dann klopfe ich mir auf meine Handkante.
00:42:42: Es juckt niemanden.
00:42:43: Also probier jetzt einfach mal aus.
00:42:44: Nee, jeder ist absolut bei sich.
00:42:47: Es gibt ja auch den Spotlight-Effekt, dass man immer denkt, die Leute, die stachen einen so an und die machen sich mega viele Gedanken überein.
00:42:54: Aber jeder ist dann doch meistens mit sich selbst beschäftigt, entlastet auch.
00:43:01: Expositionstraining oder kurz EXPO beschreibt ein therapeutisches Vorgehen, bei dem sich der Patient oder die Patientin kontrolliert Situationen aussetzt, die die Angst auslösen.
00:43:13: Das kann man entweder kraduiert gestalten, dabei formuliert man im Freundin zum Beispiel eine Skala der Angst.
00:43:20: Die könnte so aussehen, dass du als Betroffene formulierst, was dich erstens eins von zehn ängstig, danach zwei von zehn bis zu zehn von zehn.
00:43:27: Vielleicht könnte da so etwas stehen, wie erstens alleine zum Bäcker gehen, zweitens, U-Bahn fahren, für mindestens drei Stationen.
00:43:35: Bis hin zu, ich trete einen Langstreckenflug an.
00:43:38: Oder oder oder, eben abhängig davon, was dich ängstigt.
00:43:41: Danach würde man schauen, was du brauchst, um dich gut zu stabilisieren.
00:43:45: Also wie kannst du deine Angst begegnen, wenn sie in der Expo kommt?
00:43:49: Denn die Angst soll durchaus da sein, aber sie sollen nicht zu lähmenden Panik werden.
00:43:55: Manchen hilft der Atem.
00:43:57: andere gehen in den Dialog mit der
00:43:59: Angst.
00:44:00: Und manchmal ist auch das aktive Hinschauen und Aushalten der Angst ein guter Weg.
00:44:05: Denn die Angst wird wieder gehen.
00:44:09: Für den Körper ist der Zustand der Angst so anstrengend, dass die Symptome mit einer hohen Wahrscheinlichkeit nach zwanzig bis dreißig Minuten abnehmen werden.
00:44:19: Halten wir diese Zeitspanne aus, vielleicht durch die Begleitungsterepoiten oder durch die eigene Emotionsregulation, macht unser Gehirn die wertvolle Erfahrung, ich kann es schaffen.
00:44:30: Wir lösen die Verknüpfung zwischen, zum Beispiel, U-Bahn fahren, ist gleich lebensgefährlich.
00:44:37: Denn du hast
00:44:38: es überlebt, das
00:44:39: hast du dir gerade selbst gezeigt.
00:44:40: Mit dieser positiven Lernerfahrung kann man dann nach und nach die Angstskala nach oben klettern.
00:44:46: Das Tempo würde ich immer von der betroffenen Person bestimmen lassen, denn nur wenn du dich sicher fühlst, hat es einen bestärkenden Effekt.
00:44:55: Es gibt aber auch die Expo, bei der man direkt mit dem Angst einflößendsten Bereits startet, also quasi der Zehn von Zehn, um danach zu merken, dass wenn man das geschafft hat, alles andere in Anführungsstrichen pilats sind, die du mit links nimmst.
00:45:09: Diese Technik wird aber eher im stationären Setting angewendet, weil Therapeuten und Patienten dann näher beieinander sind und man vorher und nachher gut begleiten kann.
00:45:20: So in der Expo kann dann auch mal ein bis zwei Stunden dauern.
00:45:24: Was ich noch ergänzen würde, manchmal hilft das auch ganz gut, wenn man merkt, okay, die Panik kommt.
00:45:33: Es klingt paradox, aber sich mal versuchen dafür zu bedanken, dass sie da ist.
00:45:39: Ich selber habe ja auch so meine Erfahrung mit Panik, ist jetzt schon ein paar Jahre her, aber wenn ich merke, dass sie da ist, dann versuche ich wirklich in den inneren Dialog zu gehen und zu fragen und erst mal zu sagen, okay, hallo, schön, dass du da bist, als wäre das so eine echte Person in mir, die Panik.
00:45:58: Was hast du denn zu sagen?
00:46:00: Warum kommst du denn gerade jetzt?
00:46:02: oder warum kommst du vielleicht heute?
00:46:06: Und damit gehst du natürlich auch in die absolute Annahme.
00:46:11: Man muss immer ein bisschen darauf achten, man kann sich natürlich nicht selber anlügen, also wenn man es gar nicht fühlt.
00:46:18: Das merkt man.
00:46:19: Genau.
00:46:21: Das merkt man.
00:46:22: Aber ansonsten probiert es mal aus zu sagen, hey, danke, dass du da bist.
00:46:26: Was willst du mir denn sagen?
00:46:28: Und ich habe bei meiner eigenen Journey so ein bisschen gemerkt, dass ... Ich bin jemand, mir ist Unabhängigkeit extrem wichtig im Leben.
00:46:36: Und ich hab manchmal so in meinen Momente, wo ich mich irgendwie eingeengt fühle.
00:46:39: Und ich kann mich von vielen Dingen eingeengt fühlen.
00:46:42: Und das hab ich verstanden, dass das oft mit so einer ... mit so einer leichten Überreaktion bei mir verbunden ist, bei der ich irgendwie wieder Platz zum Atmen brauche.
00:46:53: Und früher, als ich das noch nicht so verstanden hab, hat sich das dann mal eben auch in so einer leichten Panik geäußert.
00:46:59: Und dann ... Kann ich da viel sachlicher trüber reflektieren, mal zu überlegen, hey, was ist denn heute passiert oder vielleicht auch die letzten Wochen?
00:47:09: Wo brauche ich vielleicht gerade Raum für mich?
00:47:12: oder wo fühle ich mich nicht ernst genommen, wo fühle ich mich irgendwie übergangen?
00:47:17: Kann manchmal auch hilfreich sein, mal so ein bisschen zu schauen, welche Stimme hat denn meine Angst, welche Stimme hat meine Panik oder anders gesagt, welche Botschaft?
00:47:30: Mhm.
00:47:30: Hast du damit irgendwie schon mal Berührungspunkte gehabt oder ist das für dich ganz neu?
00:47:36: Also dieser Aspekt, sich da mal wirklich bei der Angst oder Panik zu bedanken, das ist mir neu.
00:47:41: Ich werde das aber mal mitnehmen.
00:47:42: Ich will das gerne mal ausprobieren.
00:47:43: Das klingt für mich sehr spannend.
00:47:45: Aber was mir da auch gerade für den Gedanken hochkam, war das, glaube ich, vielen Menschen, die so sehr... verständlicherweise sehr gefangen sind in dem Alltagstrott.
00:47:53: Man rennt von A nach B und kümmert sich darum, Kinderarbeit, Haushalt, blah, blah, blah.
00:47:58: Ich glaube, vielen fällt es auch schwer, überhaupt diese Stimme so richtig zu hören.
00:48:03: Und was zum Beispiel ein Tool ist, was ich dann auch aktuell habe, ich habe es ein bisschen vernachlässigt, aber was ich generell in dieser Reise, sage ich mal, oft genutzt habe, ist auch so Meditation.
00:48:13: Also es klingt immer so klischeehaft.
00:48:15: Aber ich finde, es hilft wirklich, sich hinzusetzen und einfach wertfrei diesen Gedanken mal zuzuhören, ohne die festzuhalten.
00:48:26: Weil ich finde, dadurch entwickelt man auch so ein Gefühl oder die Fähigkeit.
00:48:30: diese Gedanken so ein bisschen aufzubröseln, dass es nicht mehr so eine homogene Masse ist, die da so im Gehirn rumschwürzt, sondern wirklich auch zu differenzieren.
00:48:39: Und das erfordert Übungen.
00:48:41: Also für alle, die sich jetzt sagen, okay, ich probiere das mal.
00:48:43: Erwartet nicht, dass das die ersten vier, fünf Mal gut klappt.
00:48:48: Das dauert, aber ich finde.
00:48:50: Das ist ein gutes Tool, um diese Gedanken differenziert betrachten zu können und dann im besten Fall vielleicht auch sagen zu können, ich brösel das mal auseinander.
00:48:58: Welche Angststimme ist das gerade und welches Bedürfnis kommt da eigentlich zum Vorschallen?
00:49:03: Ja,
00:49:03: genau.
00:49:03: Und da kann es auch ganz cool sein, das mal aufzuschreiben.
00:49:08: Ich finde, das Aufschreiben macht es manchmal leichter.
00:49:12: genau das zu differenzieren, was du jetzt beschrieben hast, weil das ist ja schon eine hohe, kognitive Leistung, überhaupt erst mal den Gang Gedanken zuzuhören und dann noch zu sagen, ah ja, das kommt jetzt in diese Schublade, das kommt in die Schublade.
00:49:23: Und alles, was auf dem Platt Papier steht, ist in der Regel auch weniger im Kopf.
00:49:28: Also es kann auch so ein bisschen wie so ein Denkarium bei Harry Potter sein.
00:49:34: Du hast einfach deinen Ventil, schreibst es auf und allein das hat schon eine Entlastungswirkung.
00:49:42: Und dann aber auch zu sagen, hey, ich lese mir das mal ein Tag später wieder durch.
00:49:47: Und kann so ein bisschen entscheiden, was davon will ich vielleicht auch ernster nehmen, wo ist vielleicht wirklich ein Bedürfnis zu kurz gekommen.
00:49:57: Und wir müssen nochmal auf das zurückgreifen, was du direkt am Anfang gesagt hast, wo habe ich meine Grenze nicht gut verteidigt, wo bin ich nicht gut für mich eingestanden, wo habe ich wieder gesagt, ach.
00:50:09: halb so wild, ich will eigentlich was anderes, aber ich zieh durch.
00:50:14: Und wo ist es aber vielleicht wirklich überzogen?
00:50:16: Und wo will ich sagen so, ja, danke liebe Angst, dass du mich hier vor etwas warnen willst und mich vorsichtig sein lassen willst, aber brauchst du grad gar nicht.
00:50:25: Ist gar nicht notwendig.
00:50:27: Ja, jetzt haben wir schon ganz viel gesammelt.
00:50:31: Gibt es noch irgendwas, was dir wichtig wäre, allen Betroffenen mitzugeben?
00:50:36: oder vielleicht auch Menschen die sich noch gar nicht so sicher sind, wie sie ihre Angst einordnen sollen.
00:50:43: Also, wer sich nicht sicher ist, da würde ich natürlich immer erst mal raten, aber es ist immer einfacher gesagt, als getan, sucht euch psychologische Hilfe.
00:50:51: Jeder hat es verdient, diesen Schritt zu gehen, weil ich das auch oft gespiegelt bekomme, dass Leute denken, na ja, ich glaube, ich bin nicht krank genug.
00:50:58: Okay, dann glaubst du das erst mal, einschätzen kann das dann die Psychologe und der Psychologe, aber den Schritt erst mal ein Erstgespräch zu suchen, das hat jeder verdient.
00:51:07: Und das sollte jeder machen, wenn man sich einfach unsicher ist oder allein, man muss sich ja nicht mal unsicher sein, einfach wenn ein Leidensdruck da ist.
00:51:14: Dann finde ich, das hat jeder verdient.
00:51:17: Ich finde, das ist so ein essentielles Wort da.
00:51:20: Und für alle, die vielleicht das schon länger mit zu tun haben, Ich habe es vorhin schon mal angedeutet und ich würde das gerne jedem mitgeben.
00:51:28: Ich wünsche, ich könnte es jedem einfach so reinpflanzen.
00:51:32: Gebt euch selber nie auf.
00:51:34: Ich bin das beste Beispiel dafür.
00:51:36: Vielleicht nicht das beste, es fühlt sich ein bisschen egozentrisch gerade an, aber ich bin glaube ich ein gutes Beispiel dafür.
00:51:42: dunkle Phasen vor drei Jahren.
00:51:44: Ich konnte nicht rausgehen.
00:51:46: Ich konnte mein Kind nicht in die Kita bringen.
00:51:47: Mir ging es so schlecht.
00:51:49: Und ich habe mich da rausgeboxt.
00:51:50: Ich habe mich nie aufgegeben.
00:51:51: Jetzt sitze ich hier.
00:51:53: Jetzt bin ich in Podcasts und rede über meine Angst.
00:51:55: Und es hat sich so viel verändert in meinem Leben, wofür ich so dankbar bin.
00:51:59: Und ich weiß ganz genau, ohne diese Stärke und diesen Glauben an mich selbst.
00:52:04: Und das ist ja auch eine Form der Selbstliebe, sich nicht aufzugeben.
00:52:08: Hätte ich das alles nicht geschafft und weiß ich nicht, wo ich jetzt wäre.
00:52:11: Deshalb gebt euch nicht auf.
00:52:12: Es kann besser werden.
00:52:13: Es ist hart.
00:52:14: Ihr seid nicht alleine.
00:52:15: Es gibt so viele Menschen, denen es genauso geht wie euch.
00:52:18: Vielleicht auch, wenn man das nutzen möchte, folgt Menschen online auf Social Media, die über solche Themen sprechen.
00:52:24: Weil ich finde auch diese Sichtbarkeit, es hat sowas heilsames, dass man erkennt, ich bin nicht alleine.
00:52:29: Und ja, wünsche einfach jedem von Herzen alles Guter.
00:52:34: Ja,
00:52:34: ach, das hast du schön gesagt.
00:52:36: Danke.
00:52:37: Und ich wünschte auch, wir könnten allen diesen Glauben an sich selbst und ja, auch diesen Selbstwert hinein pflanzen.
00:52:48: Ja.
00:52:49: Und ja, ich weiß, es ist manchmal extrem anstrengend, gerade wenn man in so einer dunklen Phase ist, die Kraft aufzuwenden und zu sagen, ich versuch noch mal was Neues.
00:52:59: Auch wenn der erste Versuch gerade vielleicht auch gar nicht so cool war, ich mach weiter, ne?
00:53:04: Aber ja, schön, dass du da so ein positives Beispiel bist und mega gut, dass du so eine große Reichweite hast und dass vielen Menschen immer wieder sagen kannst.
00:53:15: Ich glaube, das ermutigt einfach schon sehr.
00:53:19: Ja, ich hoffe, das ist zumindest mein Ziel.
00:53:21: Ja.
00:53:22: Danke, dass du heute da warst, Jose, und uns mitgenommen hast.
00:53:25: Vielen Dank.
00:53:26: Danke
00:53:27: dir.
00:53:27: Es war ein total schönes Gespräch und ich nehme ganz wie mit vielleicht auch so ein bisschen die normalen Höhen und Tiefen auch in so einem Heilungsprozess für sich anzunehmen und immer wieder die Stärke und die Nutze haben auf die... hoffentlich positive Tendenz zu gucken.
00:53:46: Und wenn es das eine nicht ist, noch was Neues auszuprobieren.
00:53:49: Und ja, es gibt so viele Dinge, die uns helfen können, unsere Psyche noch besser zu verstehen.
00:53:56: Da spielt die Vergangenheit manchmal eine Rolle.
00:53:59: Da
00:54:00: spielen die Einstellungen und Glaubenssätze eine Rolle, die wir aufgenommen, manchmal vielleicht auch unfreiwillig, die wir aufgenommen haben.
00:54:08: Und es spielt aber auch viel eine Rolle, wie ... Wie aufgeklärt und informiert, ich bin, mein Körper und meine Psyche heute dann zu unterstützen.
00:54:18: Also total.
00:54:19: Wir haben über die Verbindung von Darm und Psyche gesprochen.
00:54:22: Du hast vom Atmen gesprochen.
00:54:25: Das funktioniert deswegen, weil wir ins parasympathische System dadurch kommen und unserem Körper und Geist sagen können, hey, ist es alles in Ordnung.
00:54:35: Du hast angesprochen, dass es wichtig ist, zu akzeptieren und... dann zu schauen, welche Möglichkeiten der Veränderungen gibt's.
00:54:44: Und die Liste würde noch länger werden, hätten wir noch mehr Zeit.
00:54:48: Wahrscheinlich, ja.
00:54:50: Aber ja, es gibt einfach sehr, sehr viel, was man machen kann.
00:54:54: Und ich hoffe, diese Impulse, die nehmt ihr da draußen für euch mit.
00:54:59: Und ja, auch an euch vielen Dank, dass ihr mit dabei wart beim Wunderfrau.
00:55:04: Und ich freue mich, wenn wir uns wiedersehen und hören.
00:55:08: Das Wunderfrau ist eine Produktion
00:55:10: von Auf die
00:55:11: Ohren, exklusiv für Seven
00:55:13: One.
00:55:14: Schnitt und
00:55:15: Sounddesign, Milan Fai, redaktionale Leitung, Katharina Kern.
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